Auf der Suche nach dem „Sassenberg“

Schon in ihrem Namen verweist die Stadt Sassenberg auf jene Erderhebung, die einst die Keimzelle des Ortes bildete. Im Jahr 1121 errichteten Soldaten des Sachsenherzogs Lothar von Süpplingenburg hier eine sogenannte Motte, eine mittelalterliche Erdhügelburg. Einige Jahrhunderte später begann ab 1698 der Bau eines großen Schlosses, welches fortan als Amtssitz und Residenz der Fürstbischöfe von Münster diente. Von diesem früheren Glanz ist heute nur noch eine abgeräumte, teilweise von einer Gräfte umflossene grasbewachsene Fläche auf dem Gelände der Firma GEBRASA übriggeblieben. Die ortsprägende Geschichte, die sich rund um den „Berg“ abspielte, ist für Einheimische und Besucher deshalb nur noch schwer vorstellbar. Auch das frühere Schloss und die dazugehörende Infrastruktur, wie die Georgskapelle, die Burgmannshöfe und Amtssitze oder der weitläufige Tiergarten verschwanden im Laufe des 19. Jahrhunderts.

Um diese Lücken im Stadtbild zu schließen hat der renommierte Heimatforscher und Autor Hans Christoph Fennenkötter sein neuestes und vorrausichtlich letztes Buch dem „Sassenberg“ gewidmet. Ausdrücklich bezeichnet er es im Untertitel als „Spurensuche für Jung und Alt“. Auf 140 Seiten gibt das Buch im handlichen Querformat einen Überblick über die 900jährige Stadtgeschichte. Es rundet damit die im Jahr 2021 begonnenen Feierlichkeiten zum Stadtjubiläum ab. Jüngst stattgefundene Aktionen, wie die Anpflanzung eines Ablegers der „Kaiser-Lothar Linde“ in Königslutter oder die Nachbildung des „Sassenberger Altars“ für die örtliche Pfarrkirche, sind ebenfalls bildlich festgehalten.

Darüber hinaus laden neun vorgestellte Rundgänge den Leser dazu ein, die Geschichte der Stadt Sassenberg neu zu entdecken. Auf diese Weise können die Topografie, die Straßenverläufe, die Anordnung von Gebäuden und die Beziehungen zu Orten in der Umgebung besser verstanden werden. Als besonders gewinnbringend erweisen sich hierbei die detailreichen durch Philipp von Ketteler gestalteten Illustrationen, die das Buch für Schulkinder und Geschichtsinteressierte gleichermaßen interessant machen. Der ursprünglich aus dem Haus Harkotten in Füchtorf stammende Grafik-Designer hat bereits mehrere Bildbände für Kinder herausgegeben und fühlt sich mit Sassenberg heimatlich verbunden. Anders als historische Fotos regen die gezeichneten Bilder die Phantasie an und lassen selbst dort Geschichten lebendig werden, wo bildliche Darstellungen gewöhnlich fehlen.

Das Buch „Der Sassenberg“ trägt auf anschauliche Weise dazu bei, der Stadt ein Stück ihrer historischen Identität zurückzugeben. Ob als Lehrmittel und Ergänzung zum Schulunterricht oder als außergewöhnliches Geschenk: Erworben werden kann das von der Bausteine-Bürgerstiftung-Sassenberg herausgegebene Werk zu einem Preis von 19,80 € in den Buchhandlungen „Rennemeier“ oder bei „Bücher und mehr“.

Siehe auch: https://www.khgv.de/Sassenberg/

Verleihung der Augustin-Wibbelt-Plakette 2021

Augustin-Wibbelt-Plakette

Liebe Heimatfreundinnen und Heimatfreunde,

seit dem Jahr 1986 verleiht der Kreisheimatverein Beckum-Warendorf e.V. die Augustin-Wibbelt-Plakette an Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die Heimat- und Kulturpflege sowie den Erhalt der niederdeutschen Sprache verdient gemacht haben.

Das Kuratorium der Augustin-Wibbelt-Plakette hat für das Jahr 2021 die Auszeichnung

Frau Adelheid Herweg

zuerkannt. Frau Herweg ist Ehrenvorsitzende der Heimatfreunde Dorf Hoetmar. Über viele Jahrzehnte hinweg hat sie sich mit großem Engagement für die Belange von Geschichte, Kultur, plattdeutscher Sprache sowie für die Tradition ihrer Heimatgemeinde eingesetzt. Nicht zuletzt wurde unter ihrer Ägide die alte Stellmacherei erhalten und renoviert.

In ihrer personengeschichtlichen Arbeit mit Kirchenbüchern trägt sie bei zum kollektiven Gedächtnis Hoetmars. Im Arbeitskreis Plattdeutsche Sprache ist sie seit langer Zeit tätig, bemüht um die Pflege des Niederdeutschen. Darüber hinaus ging sie in die Grundschule, um mit den Schülerinnen und Schülern das Nikolausfest zu gestalten.

Die Verleihung der Augustin-Wibbelt-Plakette an Frau Adelheid Herweg erfolgt in einer Feierstunde am

Samstag, dem 25. Juni 2022,
um 15:00 Uhr,
im Corner (Eichholt & Wölte GbR)

PROGRAMM

Musikbeitrag
Improvisation über „Für Elise“ von Ludwig van Beethoven
Klavierduo – Aleksei und Aleksandr Kushnerev

Begrüßung durch den Vorsitzenden
des Kreisheimatvereins Beckum-Warendorf e.V.
Dr. Hermann Mesch

Vortrag eines Wibbelt-Gedichts
Franz-Josef Harbaum, Landrat a.D.

Musikbeitrag
„Der Winter-Walzer“ von Aleksei Kushnerev
Klavier – Aleksei Kushnerev

Laudatio
Josef Brand, langjähriger Vorsitzender des Schützen- und Heimatvereins Hoetmar

Verleihung der
Augustin-Wibbelt-Plakette 2021

Vortrag eines Wibbelt-Gedichts
Franz-Josef Harbaum, Landrat a.D.

Musikbeitrag
„Spanier Olé“ von M. Schmitz
Klavierduo – Aleksei und Aleksandr Kushnerev

Glückwünsche und Dankesworte

Im Anschluss an die Feierstunde
wird zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Anmeldungen für die Veranstaltung bis zum 20.6.2022 an Cordula Mense-Frerich, E-Mail: cordmf@web.de

Die aktuellen Corona-Regeln sind zu beachten.

Alverskirchen – 10jähriges Bestehen der Schatzkammer

Programmübersicht und Termine des Schatzkammervereins Alverskirchen im Jahr 2022
zum 10jährigen Bestehen der Schatzkammer

Präsentationsreihe „Der Schatz des Monats“
Ein einzelnes Kunstwerk aus der Schatzkammer wird speziell präsentiert und vorgestellt.
06.Februar 2022: Fahnenbild der „Hl. Agatha“, um 1900, in der Kirche St. Agatha, nach dem Gottesdienst um 09.30 Uhr
06.März 2022: „Die vier Löwen des Chorgestühls“,16. Jh., in der Kirche St. Agatha, nach dem Gottesdienst um 09.30 Uhr
24.April 2022: „Romanisches Weihrauchfass“, um 1200, in der Kirche St. Agatha, nach dem Gottesdienst um 09.30 Uhr
22. Mai 2022: „Sandsteinmadonna“, um 1700, in der Kirche St. Agatha, nach dem Gottesdienst um 09.30 Uhr
16. Juni 2022: „Sonnenmonstranz“, um 1795, Fronleichnam, in der Kirche St. Agatha, nach dem Gottesdienst um 09.30 Uhr
17. Juli 2022: „Grüne Kasel“, um 1880, in der Kirche St. Agatha, nach dem Gottesdienst um 09.30 Uhr
04. August 2022: „Historisches Messbuch mit einer Abb. der Mariä Himmelfahrt“, 19. Jh., in der Kirche St. Agatha,
nach dem Gottesdienst um 09.30 Uhr
11. September 2022: Hochaltar von St. Agatha, um 1900, in der Kirche St. Agatha, nach dem Gottesdienst um 09.30 Uhr

„Stencil-art-workshop“
Kinder und Jugendliche erstellen Kunstwerke gemeinsam mit der Künstlerin Victoria Plin
02. bis 04. September 2022
09. bis 11. September 2022

Orgelkonzert mit Illumination der Kirche
17. September 2022, in der Kirche St. Agatha, um 18.00 Uhr

Pfarrfest mit Abschlussveranstaltung und Kunstausstellung
18. September 2022, auf dem Kirchplatz

Bildband „Milter Ansichten“ zum Dorfjubiläum

Liebe Heimatfreundinnen und Heimatfreunde, 

aus Anlass des 875. Dorfjubiläums Miltes hat der Heimatverein Milte einen Bildband mit dem Titel „Milter Ansichten“ herausgegeben. In der sogenannten „Clarholzer Papsturkunde“, die Papst Eugen III. am 23. Mai 1146 für das Kloster Clarholz ausstellte, wird das Dorf erstmals als „Milethe“ bezeichnet. Groß gefeiert werden konnte in diesem Jahr allerdings nicht. Deshalb wurden aus dem Dorfarchiv 76 historische Ansichten ausgewählt und mit erläuternden Texten beschrieben. Ferner steuerte Hans Rennemeier Postkarten aus seiner Sammlung bei. Im handlichen Querformat sind Bilder von alten Straßenzügen, Gastwirtschaften, besonderen Persönlichkeiten, der Kirche St. Johannes oder dem Kloster Vinnenberg zu sehen. Andere zeigen das damalige Vereinsleben, die harte Arbeit auf dem Lande und den dörflichen Alltag. Vorrangig wird der Zeitraum von 1900 bis etwa 1930 behandelt. 

Das Buch ist zu einem Preis von 12 Euro zu erwerben. Verkaufsstellen sind in Milte die Flora-Apotheke, der Landhandel Reckhorn und der Raiffeisenmarkt sowie die Tourist-Information in Warendorf. Ebenfalls kann das Buch unter: hvmilte@gmx.de postalisch bestellt werden.

Neues Buch „Die Schulgeschichte(n) Beelens“ von Wilfried Lübbe

Einen historischen Einblick in die Entwicklung des dörflichen Schulwesens in Beelen gibt der Autor Wilfried Lübbe im neuen Band 16 der Schriftenreihe „Beelen in Bildern und Berichten“. Angefangen von der ersten ärmlichen Schule am Kirchhof mit dem Küster als Teilzeitlehrer über die Zwergschule im Holtbaum und diverse Schulgebäude, die Trennung in Knaben- und Mädchenschule, die konfessionelle Trennung bis hin zu den Auswirkungen diverser Schulreformen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat Lübbe das verfügbare Material gesichtet. Aufgelockert ist das Buch mit zeitgenössischen Berichten ehemaliger Beelener Schüler über ihre Schulzeit. Auch diese machen deutlich wie sich im Laufe der Zeit die pädagogischen Methoden gewandelt haben. Aus heutiger Sicht ist der Rohrstock als pädagogisches Werkzeug immer ungeeignet gewesen. Zum anderen kann man den verzweifelten Lehrern angesichts von Klassengrößen mit über 60 Schülern unterschiedlichen Alters auch ein gewisses Verständnis entgegenbringen.

In der Gestaltung des prachtvollen Bildbandes erkennt man die professionelle Handschrift des Diplom-Designers Udo Scherello. Er hat es geschafft, Texte und Bilder zu einem harmonischen Gesamtbild zusammenzufügen. Ab dem 30. November 2021 steht das Buch zum Verkauf. Näheres (Verkaufsstellen, Leseprobe etc.) auf www.heimatverein-beelen.de.

Eine Huldigung an Stromberg, Oeldes schöne Tochter

Kreisheimatverein Beckum-Warendorf e.V. stellt sein neues Jahrbuch 2022 vor

Bei trübem Novemberwetter, früher Dunkelheit, aber in Anwesenheit zahl­reicher Gäste in der anheimelnden Atmosphäre der historischen Gemäuer des Kultur­guts Haus Nottbeck versammelten sich am letzten Montag ca. 60 Heimat­freunde und Heimatfreundinnen im dortigen Torhaussaal. Anlass war die Vorstellung der aktuellen Ausgabe des mittlerweile 71. Jahrgangs „Münsterland – Jahrbuch des Kreises Warendorf 2022“, herausgegeben vom Kreisheimat­verein Beckum-Warendorf e.V. 

Fotos © Dirk Bogdanski

46 Autorinnen und Autoren haben Beiträge geliefert zu einem Band, der den stattlichen Umfang von 416 Seiten umfasst. Den lokalen Schwerpunkt dieser Ausgabe bildet Stromberg, seit 1975 ein Bestandteil der Stadt Oelde. Die malerische Lage der Kreuzkirche und der ehemalige Burgbezirks vermitteln dem Besucher auch heute noch einen überwältigenden Eindruck. In dem Stromberg-Kapitel geht es indes nicht nur um Strombergs mittelalterliche Vergangenheit, sondern seine Entwicklung bis in die jüngste Zeit. Einen besonderen Anziehungspunkt bildet dabei Gut Nottbeck mit seinem reichhaltigen Kulturangebot, über das deren Verantwortliche und Leiter aus­führlich berichten.

Auch mit diesem Band bleibt das Jahrbuch seiner erklärten Absicht treu, den Leserinnen und Lesern ein breites thematisches Spektrum von Geschichte, Kultur, Kunst, Wirtschaft, Politik und Natur im Kreis zu präsentieren.

Das Kreiskapitel umfasst Beiträge zu den deutsch-türkischen Beziehungen, die ambivalente Rolle der sogenannten „Wiedergutmachung“ nach 1945 sowie die Aus­wirkungen des Deutsch-Französischen Krieges im Kreisgebiet, ein bisher ver­nachlässigtes Thema.

Von den Gemeinden des Kreises sind über 20 mit Aufsätzen zu sehr ver­schiedenen Themen vertreten: Jüdisches Leben, Städtepartnerschaften, Aus­wanderung in die USA, Gaststättenkultur, Plattdeutsches, Wallfahrtsgeschichte, Stadtjubiläum Sassenberg, Eisenbahngeschichte, Denkmalschutz, Glockenge­schichte, Bedeutung von Archiven, Literarisches, Kriegerdenkmäler, Strontianit­abbau, aber auch Erzählungen von Familien, Höfen und Menschen.

Ein Kapitel zur Kunst erinnert nicht an die bekannten und namhaften Künstler des Kreises, sondern beschäftigt sich mit Malern, die der Vergessenheit anheim­zufallen drohten.

Ein ehrenvolles Gedächtnis gilt Männern und Frauen im Kreis, die sich in unterschiedlicher Weise der Heimatpflege gewidmet haben und im letzten Jahr verstorben sind.

Literaturbesprechungen verweisen auf neu erschienene Literatur zur Kreis­geschichte.

Das Buch ist in allen Buchhandlungen des Kreises, in Ahlen, Beckum, Drensteinfurt, Ennigerloh, Everswinkel, Hoetmar, Liesborn, Neubeckum, Oelde, Ost­bevern, Sassenberg, Telgte, Vorhelm und Warendorf zum Preis von 15 € erhältlich, in Sendenhorst bei Lebensecht, Kirchstraße 18.

Der Kerkherrenweg

Der Kerkherrenweg – ein gemeinsames Projekt der Heimatvereine Clarholz, Lette und Beelen

Die Kerkherren sind das historische Bindeglied der drei Nachbardörfer Clarholz, Lette und Beelen. Über Jahrhunderte hinweg wurden die drei Kirchspiele durch das Archidiakonat des Prämonstratenserklosters Clarholz betreut. Die Clarholzer Kerkherren stellten die Pfarrer in den drei Pfarren. Somit stellten sie auch eine Klammer zwischen den Bistümern Münster und Osnabrück und später Paderborn dar. Der Kerkherrenweg versucht die historischen Verbindungswege zwischen den drei Kirchen als Rundwanderweg nachzuvollziehen. Er ist ein gemeinsames Projekt der befreundeten Heimatvereine Clarholz, Lette und Beelen.

Die Kooperation der drei Heimatvereine funktioniert schon seit Jahren blendend, auch über heutige Kreisgrenzen hinweg. Gemeinsam wollen sie das 70-jährige Bestehen des Heimatvereins Clarholz am 18. September 2021 feiern. Hierzu treffen sich die Beelener Heimatfreunde um 13:00 Uhr am Haus Heuer. Mit Rad wird der Kerkherrenweg nach Lette befahren. Gemeinsam mit den Lettern geht es dann weiter zum Konventhaus nach Clarholz. Der Heimatverein Clarholz bietet Führungen durch das Klostermuseum, die St. Laurentiuskirche, das Konventhaus und die Zehntscheune an.

Mehr Informationen und Anmeldung: www.heimatverein-beelen.de/aktuelles/